Sehenswürdigkeiten
Rathaus
Das Rathaus ist wahrscheinlich das älteste noch erhaltene Gebäude der Stadt. Es wurde im Jahre 1395 anstelle eines abgebrannten Steinhauses als Rats- und Kaufhaus errichtet.
Eine eiserne Elle erinnert an das wichtigste Gewerbe in der mittelalterlichen Stadt, die Tuchmacherei. Im Erdgeschoss des heutigen Baues sind noch Reste seines gotischen Vorgängers zu erkennen.
Nach schlimmen Zerstörungen, die ein Orkan im Jahre 1572 anrichtete, wurde das Rathaus im Jahre 1595 als Renaissancebau neu errichtet.
Seither ist es bis auf den heutigen Tag äußerlich nur wenig verändert worden. Den zeitweiligen grünen Fassadenanstrich erhielt es Anfang der 70er Jahre.
Die Türmerwohnung war bis 1919 bewohnt. |
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Zuletzt wurde dieses wertvolle Baudenkmal, das die Geschichte unserer Stadt von Anfang an begleitet hat, aufwändig restauriert.
Der schöne Bürgersaal im ersten Stock, die Türmerwohnung und viele andere bauliche Details blieben erhalten und in die aktuelle Nutzung für Bibliothek, Touristinformation, Trausaal u. a. integriert. |
Stadttheater
Das Theater wurde 1721 als Ball- und Fechthaus errichtet und um 1755 in ein herzogliches Hoftheater verwandelt. Es ist eines der ältesten freistehenden und durchgängig bespielten Theater in Deutschland.
Viele berühmte wandernde Schauspielertruppen gastierten im 18. u. 19. Jh. in Hildburghausen, viele von ihnen kamen aus Frankreich und Italien. |
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Im 18. Jh. war der Eintritt für jedermann frei - wohl weil sich dei Herzöge wie jeder Theaterbetreiber für alle Vorstellungen ein volles Haus wünscht. Leider sollen die Bürger der Stadt nur zu den Ballettvorstellungen freiwillig gegangen sein.
Dies hatte zur Folge, dass der Herzog höchst persönlich vor den Aufführungen die Bürger in ihren benachbarten Gärten und Äckern aufsammelte und sie ins Theater schleppte. Im 19. und 20. Jh. wurde das Theater sporadisch von den Meiningern bespielt. Seit 1978 ist in Hildburghausen eine Amateurbühne e.V. (ehemals Arbeitertheater "W. Majakowski") sehr aktiv und erfreut jährlich mit mindestens einer neuen Inszenierung. |
Hildburghausen - die ehemalige Residenz
Von 1680 bis 1826 war Hildburghausen die Residenzstadt des Zwergfürstentums Sachsen - Hildburghausen. Das 1685 bis 1695 errichtete Schloss wurde zu Ende des zweiten Weltkrieges zerstört.
Der um 1700 als Barockgarten angelegte und um 1780 in einen Landschaftspark verwandelte Schlossgarten ist noch erhalten und erfreut viele Besucher. Aus der Zeit seiner Entstehung um 1700 stammt der Kanal, der den knapp 6 ha großen Park umgibt.
Um 1815 wurde das Denkmal auf den Tod der Königin Luise von Preußen, die eine Schwester der letzten Herzogin von Sachsen-Hildburghausen war, errichtet. |
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Schöne Bauten aus dem 18. Jh., der Residenzzeit, prägen heute noch das Bild der Innenstadt, darunter Bürgerhäuser im "Zopf-Stil", das sogenannte "Hoheitshaus" am Puschkinplatz und die alte Bürgerschule von 1780, die nach erfolgreicher Restaurierung wahrscheinlich einen der schönsten Innenhöfe Thüringens hat. |
Stadtmuseum Hildburghausen
"Kleinstadtgeschichte - Kleinstadtgeschichten" lautet das Motto der ständigen Ausstellung des Stadtmuseums Hildburghausen. Das Museum wurde 1904 erstmals in der Presse erwähnt. Seit jener Zeit wuchs kontinuierlich eine äußerst reichhaltige Sammlung zur bewegten Geschichte der kleinen Stadt. |
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Highlight der musealen Ausstellung ist eine wertvolle Sammlung von Erstausgaben des Bibliographischen Institutes von Joseph Meyer, das hier von 1828 bis 1874 ansässig war und in dem u. a. neben äußerst preiswerten Klassikerausgaben erstmals Meyers Lexikon und Brehms Tierleben erschienen. Das Stadtmuseum ist außerdem Ort für interessante und überregional bekannte Sonderausstellungen und viele Veranstaltungen. |
Öffnungszeiten:
Montag/Dienstag: geschlossen
Mittwoch - Freitag: 10.00 - 17.00 Uhr
Samstag/Sonntag: 13.00 - 17.00 Uhr
weitere Informationen unter: www.museum-hildburghausen.de
Die Kirchen von Hildburghausen
Die spätgotische Stadtkirche St. Lorenz fiel dem verheerenden Stadtbrand von 1779 zum Opfer.
Auf der Brandstelle wurde eine neue Kirche - die Christuskirche - von dem adligen Baumeister von Keßlau errichtet.
Die Kirche ist in einem Stil des "klassizistisch abgekühlten Spätbarocks" errichtet. Sie wurde am 24. November 1785 geweiht. |
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Sie ist vor allem im Inneren durch die gewaltige Innenkuppel und ihre vornehm und edel wirkende Ausstattung, die ausschließlich in Weiß und Gold gehalten ist, ein sehr eindrucksvolles Bauwerk. Die Apostelkirche in der Neustadt wurde 1755 begonnen. Den Abschluss bildete der Turmbau 1834/35. Trotz ihrer Schlichtheit und Sarnierungsbedürftigkeit ist sie ein harmonischer spätbarocker Bau, der das städtebauliche Ensemble in der Schleusinger Straße prägt. |
Grabstätten von bedeutenden Persönlichkeiten
Am Stadtberg (Zugang von der Marienstraße aus, ca. 10 min Fußweg) befindet sich in Form eines steinernen Pyramidenstumpfes ohne Inschrift das Grab der geheimnisumwitterten "Dunkelgräfin". Das Schicksal der unbekannten Dame, die mit ihrem Begleiter viele Jahre in Hildburghausen bzw. im benachbarten Eishausen verbrachte, beschäftigt seit mehr als hundert Jahren Schriftsteller, Berufs- und Laienforscher gleichermaßen.
Auf dem Städtischen Zentralfriedhof unweit der Schleusinger Straße befinden sich zahlreiche Grabstätten von bedeutenden Persönlichkeiten. Von hohem künstlerischen Rang ist das Grabmal von Herzogin Charlotte von Sachsen-Hildburghausen aus dem Jahre 1818, ebenso die Sphinx auf dem Grabmal des Gelehrten Friedrich Sickler (s. d.) von 1836.
Auf dem Friedhof ruhen weiterhin der Verleger Joseph Meyer und seine Gattin Minna Meyer, der Schulreformer Ludwig Nonne und dessen Mutter Johanna Nonne, der Technikumsbegründer H. W. Rathke und der Hildburghäuser Superintendent und Chronist R. A. Human.
Bismarckturm
Der Aussichtsturm auf dem 496 m hohem Stadtberg Hildburghausens wurde im Mai des Jahres 1882 auf Initiative des Verschönerungsvereins Hildburghausen errichtet.
Dieser bereits in der Mitte des 19. Jh. bestehende und 1878 wiederbelebte Verein hat sich besonders um die Anlegung von Wanderwegen und von Ruhe und Aussichtsplätzen rings um Hildburghausen verdient gemacht.
Der zeichnerische Entwurf für den 15 m hohen Turm stammt von dem Hildburghäuser Künstler und Kupferstecher Plato Ahrens.
Die Bauarbeiten führte die ortsansässige Fa. Siegmund Leffler aus. Am 1. April 1905 erhielt der Turm aus Anlass des 90. Geburtstages des ehemaligen Reichskanzlers Otto von Bismarck den offiziellen Namen "Bismarckturm" verliehen. |
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Aus diesem Grund wurde 1908 ein von Prof. Lepke in Berlin modelliertes Bronzerelief mit dem Bildnis Bismarcks am Turm angebracht. Nachdem 1957 noch eine letzte Renovierung des Turmes stattgefunden hatte, wurde nach der Errichtung einer mobilen Radarstation der sowjetischen Luftraumüberwachung 1967 das Plateau des Stadtbergs zum Sperrgebiet erklärt und war fortan für die Bürger Hildburghausens nicht mehr zugänglich.
Dieser Zustand änderte sich erst 1991 mit dem Abzug der sowjetischen Truppen. Nach dem Abschluss der bereits 1997 begonnenen Sanierungsarbeiten am Turm, die zu einem großen Teil von privaten Sponsoren finanziert wurden, konnte der Bismarckturm am 3. Oktober 1998 feierlich wiedereröffnet werden. Bereits zur ersten Einweihung im Jahre 1882 dichtete Prof. Dr. M. Kleemann folgende Worte, die auch in der heutigen Zeit ihren Sinn noch nicht verloren haben: "Dass einst er eine stolze Zukunft schaue, Er sei ein Vorbild für der Stadt Gedeihen, Die Leid und Tat zu tragen sich getraue." |
Chirotherium-Monument
In einem Steinbruch nahe Hildburghausen wurden im Jahre 1833 Fährtenabdrücke gefunden, sichergestellt und von Friedrich Sickler 1834 erstmals beschrieben. Auch der Kupferstecher Carl Barth bemühte sich sehr um die Sicherung und Auswertung der Spuren. Die Verdienste beider wurden schließlich von Johann Jakob Kaup 1835 gewürdigt, in dem er die gefundenen Fährtenabdrücke chirotherium sicklerii und chirotherium barthii benannte.
Originalteile der damals gefundenen Fährtenplatten befinden sich heute über die ganze Welt verstreut in den Händen der Wissenschaft. Wie man inzwischen weiß, handelt es sich dabei um rund 240 Millionen Jahre alte Spuren eines Ursauriers aus der Zeit des Buntsandstein, der nach heutigem Wissensstand einen Ahnen der Krokodile und Vögel darstellt (Dinosaurier eingeschlossen).
Die Fährtenplatten wurden rekonstruiert und sind auf einer Fläche von rund 30 Quadratmetern erstmals in dieser Größe wieder zu sehen. Ergänzend wurde eine Rekonstruktion des Ursauriers aus Bronze erstellt.
Das Monument befindet sich direkt neben dem Rathaus.